Steuerberater? Nur Mut, es geht oft auch ohne!

Wie alles begann

Als ich 1993 die Zahnarztpraxis in Blankenfelde gründete, hatte ich natürlich auch einen Steuerberater. Das gehörte einfach dazu. Ohne ginge es nicht, sagten alle.

Die Buchführung machte ich von Anfang an selber. Der Steuerberater bekam dann am Jahresensde die Unterlagen und sollte die Steuerklärungen erledigen.

Mich störte von Anfang an, dass mir diese teilweise erst ein Jahr später vorgelegt wurden. Zu dem Zeitpunkt beschäftigte ich mich schon mit den Abschlüssen des nächsten Jahres. Ich durfte mich dann wieder in das Vorjahr eindenken, was für mich unnötigen Zeitaufwand bedeutete.

Die Unzufriedenheit wurde größer.

Das „Beraten“ vermisste ich meistens, obwohl ich doch einen Steuerberater hatte. Mein Eindruck verstärkte sich, dass jener primär Interesse hatte, für mich Routineaufgaben zu erledigen, die er dann an seine Mitarbeiter delegieren konnte.

Als ich ihm dann mitteilte, dass ich die Steuererklärungen in Zukunft selber machen werde, ihn aber gerne für Beratungstätigkeiten weiter in Anspruch nehmen wolle, hatte er an einer Zusammenarbeit kein Interesse mehr.

Die Kunden haben es immer schwerer.

Zurzeit herrscht bei fast allen Dienstleistungen ein Nachfrageüberhang. Die Nachfrage nach Leistungen ist größer ist als das Angebot.

In diesem Verkäufermarkt bestimmen diese die Regeln. Der Kunde darf froh sein, wenn er überhaupt einen Dienstleister findet. Besondere Ansprüche an die Qualität der Dienstleistung sind in solch einer Marktsituation schwierig zu realisieren. Es besteht die Gefahr, dass  die Qualität schlecht ist, die Preise dafür hoch sind.

Umsomehr gilt es genau abzuwägen, welche Leistungen ausgelagert werden und welche vielleicht doch besser beim Praxisinhaber bleiben.

Aus der Not wurde eine Tugend.

Seit 28 Jahren habe ich keinen Steuerberater mehr und habe diesen Schritt nie bereut. Aus dieser Entscheidung haben sich viele Vorteile ergeben.

  • Besitzt man die notwendigen Kenntnisse, die Buchführung, die Jahresabschlüsse und die Steuererklärung selber durchzuführen, so ist der dafür notwendige Zeitaufwand nicht groß, die finanzielle Ersparnis aber deutlich.
  • Die betriebswirtschaftlichen Auswertungen sind jederzeit verfügbar. Unternehmerische Entscheidungen sind daher besser planbar.
  • Der Praxisinhaber ist nicht von für ihn ungünstigen Bedingungen des Anbietermarktes abhängig. Ein bekannter Patient, der mit seiner Frau eine Anwaltskanzlei betreibt, berichtete mir, dass ihr Steuerberater ihnen gekündigt habe. Anwälte würden ihm zuviel Arbeit machen.
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